Aktuell
Die Praxis ist vom 11.11.2024 bis 02.12.2024 geschlossen.
Von einer Patientin empfohlen für all jene, die auch mit der Angst Probleme haben:
- Klara Hanstein „Liebe Angst, halt doch mal die Klappe“
Empfehlen möchte ich Ihnen 2 Bücher, die einen Blick auf die Zusammenhänge von Psyche und Immunsystem „werfen“.
-hoch spannend und lesenswert-
- Christian Schubert „Stresstest Corona“
- Christian Schubert „Was uns krank macht was uns heilt“
Folgen Sie auch Prof. Dr. Christian Schubert auf YouTube.
Buchempfehlung
Gerald Hüther „Wege aus der Angst“
Sehr empfehlenswert, um sich in diesen Zeiten des Unabsehbaren zu wappnen und stabil zu machen für ein angstarmes Leben.
Auf diesem Weg möchte ich Sie an den Informationen teilhaben lassen,
wie sich der Umgang mit der COVID-19-Pandemie in anderen Regionen der
Welt auswirken wird.
Vielleicht kann dies ein Anstoß sein, seinen Blickwinkel zu erweitern und sich ein eigenes Urteil
zu bilden.
Dieser Artikel ist entnommen aus dem renommierten
Deutschen Ärzteblatt / Jg. 118 / Heft 3 / 22.Januar 2021
Aktueller Link:
Zum besseren Verständnis meiner hypnotherapeutischen Arbeit, möchte ich Sie auf die Website der wissenschaftlich fundierten deutschsprachigen Hypnose-Gesellschaften verweisen.
Selbstheilungskräfte aktivieren
Die ärztliche Kunst besteht darin, den Prozess der Selbstheilung zu unterstützen – auf körperlicher Ebene ebenso wie auf psychischer Ebene. Denn beide sind untrennbar miteinander verbunden.
Jedes Mal, wenn man sich für etwas begeistert, wird im Gehirn ein besonderer Cocktail an neuroplastischen Botenstoffen ausgeschüttet. Und der wirkt wie Dünger auf die Nervenzellen und neuronalen Vernetzungen, die in diesem Zustand besonders intensiv genutzt, also aktiviert werden. Deshalb wird alles, was wir mit großer Begeisterung denken und tun und was wir dabei lernen, wenn wir uns dafür begeistern, nicht nur sehr fest im Gehirn verankert, sondern auch an dieses gute Gefühl gekoppelt, das wir dabei haben. Es hat einige Zeit gedauert, bis die Neurobiologen dieses Phänomen verstehen und die ihm zugrundeliegenden Mechanismen aufklären konnten. Aber jetzt ist es so weit, und das hat Auswirkungen. Denn diese Erkenntnis bringt feste Überzeugungen ins Wanken, auf deren Grundlage so manches aufgebaut und organisiert wurde. Nicht nur im Bildungssystem, sondern auch im Gesundheitssystem.
Wie soll ein Mensch nun auf einmal Verantwortung für seine eigene Bildung oder für seine eigene Gesundheit übernehmen – und wie sollen in seinem Gehirn die dazu erforderlichen Netzwerke mit dem Dünger der Begeisterung gestärkt werden – wenn ihm bisher alle Verantwortung dafür abgenommen wurde. Wenn er noch nie erlebt hat, wie beglückend es ist, sich um seine Gesunderhaltung selbst zu kümmern, mit Begeisterung Sport zu treiben, sich gesund zu ernähren und sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Wie soll sich jemand für all das begeistern, wenn ihm doch bisher immer nur gesagt worden ist, was er alles zu tun und zu lassen hat, damit er nicht krank oder möglichst schnell wieder gesund wird.
UND WIE SOLL ÜBERHAUPT JEMAND AUF DIE IDEE KOMMEN, VERANTWORTUNG FÜR SEINE GESUNDHEIT ZU ÜBERNEHMEN, DEM VON KINDESBEINEN AN ERKLÄRT WORDEN IST, DASS DER EIGENE KÖRPER WIE EINE MASCHINE FUNKTIONIERE, DER DESHALB SEIN HERZ ALS PUMPE BEZEICHNET UND DER GLAUBT, DASS IHM IM ALTER DAS HIRN ODER DIE GELENKE EINROSTEN?
Wer so denkt, muss jede Erkrankung als Maschinenschaden und den Arzt als „Reparateur“ betrachten, der die Störung im Getriebe ausfindig macht und mit den richtigen Techniken und den richtigen Medikamenten die Pumpe oder das Gelenk oder das Gehirn wieder zum Funktionieren bringt. Je mehr die Personen in diesem Reparaturdenken gefangen bleiben, umso stabiler bleibt die Nachfrage nach entsprechenden Reparaturleistungen. So entsteht ein Teufelskreis, der zwar die Kosten des Gesundheitssystems steigert, nicht aber den Gesundheitszustand der Bevölkerung. Auflösen lässt er sich nicht durch immer neue Maßnahmen zur Kostenreduktion und Kostenverteilung, sondern durch eine Veränderung dessen, was seine Entstehung und Eskalation ermöglicht hat:
Die in den Hirnen aller Beteiligten fest verankerte Vorstellung, dass man, wenn man krank geworden ist, wieder gesund gemacht werden kann. ,,Ideen sind wie Ketten, derer man sich nicht entreißt, ohne sein Herz zu zerreißen“ hatte schon Karl Marx festgestellt, und diese Erkenntnis wird nun auch durch die neueren Erkenntnisse der Hirnforschung bestätigt. Wir hängen mit dem Herzen an bestimmten Vorstellungen und Überzeugungen, weil sie fester, als wir uns das eingestehen wollen, an Gefühle gekoppelt sind. Es ist eben leichter, sich an der Vorstellung zu begeistern, an etwas erkranken und von jemandem wieder gesund gemacht werden zu können, als die Verantwortung für die eigene Gesundheit selbst zu übernehmen. Aber nicht einmal einen gebrochenen Arm bekommt man von allein, und kein Arzt kann den gebrochenen Arm reparieren oder gar heilen. Er kann mit seiner fachlichen Kompetenz und seinen technischen Möglichkeiten lediglich Bedingungen schaffen, unter denen die Selbstheilungskräfte des Patienten optimal wirksam werden und die gebrochenen Knochen wieder gut zusammenwachsen.
Allgemeiner ausgedrückt heißt das: Niemand kann einen anderen Menschen gesund machen. JEDE HEILUNG IST GRUNDSÄTZLICH SELBSTHEILUNG.
Die ärztliche Kunst besteht darin, diesen Prozess der Selbstheilung zu unterstützen. Auf körperlicher Ebene ebenso wie auf psychischer Ebene. Denn beide sind untrennbar miteinander verbunden. Auch das ist eine sehr brauchbare neuere Erkenntnis der Neurobiologen. Der gebrochene Knochen wächst schneller wieder zusammen, wenn es dem Patienten gut geht, wenn er der ärztlichen Hilfestellung vertraut, wenn er das erlebt, was schon Aaron Antonovsky als entscheidende salutogenetische, also gesund machende Faktoren herausgearbeitet hat: Wenn er versteht, was der Arzt weshalb tut und worauf es für seine Gesundung ankommt, wenn er das Gefühl hat, den Heilungsprozess selbst auch aktiv unterstützen zu können, und wenn er das, was er in seinem Zustand erlebt, in einen größeren, sinnhaften Zusammenhang einordnen kann. Es sind also weniger die objektiven Kriterien einer Behandlung, sondern vielmehr die subjektiven Bewertungen einer Behandlung durch den Patienten, die darüber entscheiden, wie gut es ihm gelingt, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Unterdrückt wird die Fähigkeit zur Selbstheilung, wie die neueren Erkenntnisse aus der Angst- und Stressforschung belegen, durch Verunsicherung, Angst, Hilflosigkeit und psychoemotionale Belastungen, also im weitesten Sinne durch einen Mangel an Vertrauen, sowohl in Bezug auf die Reorganisationsfähigkeit des eigenen Körpers wie auch im Hinblick auf die Kompetenz, das Einfühlungsvermögen und die Umsicht des behandelnden Arztes. Innerhalb des gegenwärtigen medizinischen Versorgungssystems der westlichen Industriestaaten stößt dieser Ansatz allerdings auf erhebliche Umsetzungsprobleme: Um die Selbstheilungskräfte eines Patienten zu reaktivieren, bedarf es einer eigenen Kenntnis der Lebensgeschichte des Patienten. Der behandelnde Arzt braucht ausreichend Zeit, um herauszufinden, welche Erfahrungen der jeweilige Patient gemacht hat und welche Vorstellungen und Überzeugungen, welche Haltungen und inneren Einstellungen aufgrund dieser Erfahrungen entstanden sind. Dazu bedarf es einer persönlichen Beziehung, die von gegenseitigem Vertrauen geprägt ist. Um eine solche Beziehung aufzubauen, müsste der Arzt seinem Patienten in einer offenen, nicht durch diagnostische Befunde oder materielle Interessen geprägten Haltung begegnen. Nur so kann es dem Arzt gelingen, den Patienten einzuladen und zu ermutigen, neue Erfahrung machen zu wollen. Aufseiten des Patienten müssten gegenwärtig noch weitverbreitete falsche Erwartungshaltungen ebenso wie negative Vorurteile abgebaut werden. Und aufseiten der Arzte wären fragwürdige Selbstbilder, vorschnelle Urteile und Bewertungen und ein Mangel an Einfühlungsvermögen in die Situation des Patienten zu überwinden. Aber der zunehmende Kostendruck im Gesundheitswesen wird zwangsläufig dazu führen, dass in Zukunft verstärkt nach bisher unzureichend beachteten Potenzialen zur Kostenreduzierung vor allem bei medizinischen Langzeitbehandlungen gesucht werden muss. Bei dieser Suche, so darf jetzt schon prognostiziert werden, wird man die enormen Kostenersparnisse nicht mehr allzu lange übersehen können, die automatisch entstünden, wenn es gelänge, Menschen dafür zu begeistern, mehr als bisher für ihre Gesundheit tun zu wollen. Dann ließen sich auch im Fall einer Erkrankung die Selbstheilungskräfte der Patienten deutlich effektiver und nachhaltiger reaktivieren als bisher.
Dieser Artikel wurde verfasst von Prof. Dr. rer. nat. Gerald Hüther und veröffentlicht im Deutschen Ärzteblatt Heft 9 vom 2. März 2012.
Diese Literatur möchten wir Ihnen vor, während und nach der Behandlung empfehlen:
Aktuelle Empfehlung Juni 2022
Irvin D. Yalom „In die Sonne schauen“, Wie man die Angst vor dem Tod überwindet
Ein sehr empfehlenswertes Buch und eine gute Hilfe, um zu lernen, mit den uns alle belastenden Todesängsten umgehen zu können.
Hier gebe ich die Empfehlung einer ehemaligen Patientin weiter:
Dr. Beate Strittmatter „Rettet die Liebe“ ….für alle die in Beziehungen Schwierigkeiten haben oder in einer Sackgasse stecken.
Aktuelle Empfehlung Mai 2019
Matthias Rauscher: „Hypnose wirkt“ von Raucherentwöhnung bis Zahnarztbesuch-Techniken-Selbsthypnose
John Strelecky „Das Café am Rande der Welt“ (unbedingt vor dem Wiedersehen im Café am Rande der Welt lesen)
John Strelecky „Wiedersehen im Café am Rande der Welt“
Nossrat Peseschkian „Klug ist jeder. Der eine vorher, der andere nachher.“
Paul Watzlawick „Anleitung zum Unglücklichsein“
Luise Reddemann „Eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt: Seelische Kräfte entwickeln und fördern“
Lazarus/Lazarus „Der kleine Taschentherapeut“
Jack Kornfield „Mediation für Anfänger“
Spencer Johnson „Das Geschenk: Wie Sie von heute an glücklicher und erfolgreicher sind.“
Nickolas Sparks/Billy Mills „Wokini“
Gerald Hüther „Biologie der Angst”
Joachim Bauer „Das Gedächtnis des Körpers“
David Servan-Schreiber „Die Neue Medizin der Emotionen“
Luise Reddemann/Sylvia Wetzel „Der Weg entsteht unter Deinen Füssen: Achtsamkeit und Mitgefühl in Übergängen und Lebenskrisen“
Gerald Hüther „Was wir sind und was wir sein könnten: Ein neurobiologischer Muntermacher“
Isabel Allende „Die Abenteuer von Aguila und Jaguar. Drei Romane in einem Band“
Tom Holmes „Reisen in die Innenwelt“
Dr. Norbert Preetz „Nie wieder Angst“
Ben Furmann/Tabani Ahola „Raus aus dem Tief. Übungen für mehr Lebensfreude“
Michaela Wall „Die Kraft der inneren Stimmen“
Viktor E. Frankl „trotzdem Ja zum Leben sagen“
Brian M. Alman „Finde Deine Stimme“
Brian M. Alman, Peter T. Lambrou „Selbsthypnose: Ein Handbuch zur Selbsttherapie“
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